„Das Jahrhundert der Frauen“, Vorwort von Leon Widecki

Ganz im Sinne von Leon Zelman, s. A., der 1951 das „Jüdische Echo“ gegründet hat, bieten wir unseren Leser/-innen einen Blick über den eigenen Tellerrand. Wer offen ist für neue Anregungen und erfahren möchte, wie andere gescheite Menschen denken, wer Interesse hat, seinen Horizont zu erweitern, um neue Perspektiven zu gewinnen und sich eine umfassende Meinung zu bilden, der hat genau das richtige Medium in Händen. Dass viele unserer Autorinnen und Autoren auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Judentum verbunden sind, ist selbstverständlich kein Zufall.

Unser mehrfach ausgezeichneter Chefredakteur Erhard Stackl ist seit nunmehr sechs Ausgaben dafür verantwortlich, dass wir Ihnen Jahr für Jahr anspruchsvollen Lesestoff zu spezifischen Leitthemen bieten können. Als ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des „profil“, Ressortleiter Ausland und dann Chef vom Dienst bei „Der Standard“ und als freiberuflicher Journalist – Beiträge von ihm brachten unter anderem „The New York Times“, „El País“, „Die Zeit“, Radio Ö1 und das „Südwind Magazin“ – verfügt Erhard Stackl über höchste Reputation und exzellente Kontakte in alle Welt. Die Liste der Autorinnen und Autoren, die er für Beiträge im „Jüdischen Echo“ gewinnen konnte, ist sehr beachtlich.

Die diesjährige Ausgabe ist, hundert Jahre nach Verwirklichung des Wahlrechts für Frauen, „starken Stimmen in Politik und Gesellschaft, Kultur und Religion“ gewidmet. Als Co-Chefredakteurin haben wir die junge, erfolgreiche Journalistin und Buchautorin Anna Goldenberg engagiert. Ihre feministische Sicht der Dinge hat wesentlich zur Authentizität und Glaubwürdigkeit dieser Ausgabe beigetragen.

In einem waren sich die von Männern dominierten Gesellschaften, Kulturen und, ja, auch Religionen tausende Jahre einig: Frauen sind minderwertig und können gar nicht die gleichen Rechte genießen wie Männer. Heutzutage kann man sich nur wundern, was alles möglich gewesen ist. Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert der Frauenbewegung und großer Erfolge bei der Durchsetzung von Gleichberechtigung. Die Frauen sind weit gekommen. Das 21. könnte das Jahrhundert der Frauen werden, wenn deren Unterrepräsentanz in Politik, Wirtschaft und Kultur und die schlechtere Bezahlung für gleiche Arbeit genauso Geschichte sein werden wie das Vorenthalten des Wahlrechts.

Wie für alle Printmedien werden auch für Nischenpublikationen wie das „Jüdische Echo“ die Zeiten nicht einfacher. Umso mehr Dank und Anerkennung gebührt unseren zum Teil langjährigen Inserent/-innen und Unterstützer/-innen. Sie haben nicht nur klug investiert, denn sie wissen um die hohe Qualität unserer Leserschaft im In- und Ausland. Sie zeigen damit auch ihre Wertschätzung für die umfangreichen Arbeiten rund um das Erscheinen unserer Jahrespublikation. Apropos: Danke an Susanne Trauneck, die seit vielen Jahren alles Organisatorische im Herausgeberverein souverän „schupft“, und Susanne Schwameis vom Falter Verlag, unserem geschätzten Partner bei Gestaltung, Produktion und Vertrieb.

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